Im April gastierte das Präventionstheaterstück „Food Diaries“ erneut an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Horhausen und wurde für die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 aufgeführt. Thematisch widmete sich die Veranstaltung den Krankheitsbildern Magersucht (Anorexie), Bulimie und Binge Eating – mit dem Ziel, Jugendliche aufzuklären, zu sensibilisieren und zur Reflexion über das eigene Essverhalten anzuregen.

Das Theaterstück „Food Diaries“, das von der Autorin Heidy de Blum als seinerzeit selbst Betroffene geschrieben wurde und seit 2013 deutschlandweit an Schulen aufgeführt wird, verband Schauspiel mit pädagogischer Aufklärung. Auf eindrucksvolle Weise wurde dargestellt, wie Essstörungen entstehen, welche inneren und äußeren Konflikte dahinterstehen und welche gravierenden gesundheitlichen sowie psychischen Folgen sie haben können. Die Jugendlichen erhielten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt Betroffener – aus der Perspektive von Betroffenen selbst.

Die authentische Darstellungsweise der Schauspielerin Lennora Esi ermöglichte es, Essstörungen aus einer persönlichen Perspektive zu verstehen, statt nur auf medizinischer oder theoretischer Ebene. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich durchweg beeindruckt von der Intensität der Darstellung.

Die Aufführung wurde durch eine moderierte Nachbesprechung ergänzt, bei der Fragen gestellt und eigene Erfahrungen geteilt werden konnten. Zudem wurde besprochen, wie frühzeitige Warnsignale erkannt werden können und wie wichtig es ist, rechtzeitig Hilfe zu suchen.

Die IGS Horhausen bedankt sich herzlich beim Jugendschutz des Landkreises Altenkirchen und insbesondere bei Frau Yvonne Berndt für die ermöglichte finanzielle Unterstützung dieser wichtigen Präventionsmaßnahme. Die Schule plant, auch künftig vergleichbare Projekte, um junge Menschen frühzeitig für psychische Gesundheit und einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper zu sensibilisieren.

 

Im Rahmen der Veranstaltung wurden den Schüler*innen folgende Anlaufstellen und Hilfsangebote empfohlen:

  • Beratungsstelle gegen Essstörungen (z. B. lokale Gesundheitsämter, Caritas, Diakonie)
  • Online-Beratungsportale wie www.bzga-essstoerungen.de oder www.caritas.de
  • Schulsozialarbeit an der IGS Horhausen
  • Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“: 116 111 (kostenfrei und anonym)
  • Hausärztliche Versorgung und Psychotherapeutische Praxen

Verfasst von Indra Gehlen, Schulsozialarbeiterin

Food diaries_IGS Horhausen_1
Food diaries_IGS Horhausen_2